Hierapolis war eine antike griechische Stadt oberhalb der heutigen türkischen Kleinstadt Pamukkale. Der Ort war schon im Altertum berühmt für seine warmen Thermalquellen, deren Wasser beim Verdunsten weiße Kalk-Sinterterrassen entstehen ließ. Das Wasser diente zum Färben von Wolle. Weberei und Textilhandel brachten die Stadt zu Reichtum und Wohlstand.
Auch wenn die Stadt schon vorher bestand, stammen die ältesten Zeugnisse über Hierapolis erst aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., als sie durch Antiochos II. neu gegründet wurde, wie auch ihre Nachbarstadt Laodizea. Durch ein Erdbeben 17 n. Chr. wurde die Stadt zerstört, danach in erweiterter Form wieder aufgebaut. Im 1. und 2. Jahrhundert entstanden Thermalbäder, Brunnen, Theater und Tempel. Aus dieser Zeit stammen auch die zahlreichen Sarkophage und Gräber in der Umgebung. Der Kirchenvater Papias von Hierapolis war hier im 2. Jahrhundert Bischof. In den Papias-Fragmenten wird erwähnt, er habe die Töchter des Evangelisten Philippus, der seine letzten Lebensjahre in Hierapolis verbracht haben soll, persönlich gekannt.
In der Bibel wird Hierapolis nur einmal erwähnt. Paulus schreibt im Kolosserbrief, dass Epaphras für die Gemeinden in Kolossai, Laodizea und Hierapolis bete (Kolosser 4,12–13).
Sinterterrassen in Pamukkale