Via Egnatia – Straße der Römer

Die Via Egnatia war eine wichtige Römerstraße, die entlang der Balkanküste und danach zum Bosporus führte. Als östliche Fortsetzung der Via Appia war sie die direkte Verbindung zwischen Rom und Byzanz (Konstantinopel / Istanbul). Von Byzanz aus benutzten die Römer das Straßennetz der Assyrer, Perser und Griechen, das sich über Kleinasien bis nach Syrien und Ägypten erstreckte.

Die Via Egnatia, die 146–120 v. Chr. erbaut wurde, ist nach ihrem Auftraggeber Gnaeus Egnatius, Prokonsul von Macedonia, benannt. Nach dem Untergang des Römischen Reiches behielt die Via Egnatia ihre wichtige strategische und wirtschaftliche Bedeutung noch für lange Zeit bei. Kreuzritter und osmanische Eroberer benutzten die Straße noch im Mittelalter und in der Renaissance.

Römische Straßen zeichneten sich insbesondere durch ihren geradlinigen Verlauf aus. Die solide Bauart machte die Straßen zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter passierbar. Nur in Tälern wurde vom schnurgeraden Straßenverlauf abgewichen. Dort führte der Weg nicht zentral durch die Talsohle, sondern trotz welligen Verlaufs entlang der Talränder, einerseits um Frühjahrsüberschwemmungen auszuweichen, andererseits um die dort marschierenden Heere vor Überraschungsangriffen zu schützen. Häufig gab es neben der Straße einen ca. 65 Zentimeter breiten Gehweg für Fußgänger oder Lasttiere. In unregelmäßigen Abständen waren an den Straßenrändern hohe Steine angebracht, die das Besteigen der Pferde und das Ein- und Aussteigen aus den Wagen erleichterten. Erst im 19. Jahrhundert gelang es, die Fertigkeiten der alten Römer beim Straßenbau zu übertreffen.

©110129 (11) Paulus ist auf dieser Strasse von Kavala nach Philippi gereist

Via_Egnatia

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