Die antike Stadt Sardes befindet sich 10 Kilometer westlich von der heutigen Stadt Salihli in der türkischen Provinz Manisa. Sardes, in persischer Zeit die Hauptstadt des Königreichs Lydien, war Ausgangspunkt der 2500 Kilometer langen persischen Königsstraße nach Persepolis. Bereits die Hethiter nutzten diese Strecke als wichtige Verbindungsstraße.
Unter Alexander dem Großen wurde Sardes 334 v. Chr. von den Griechen eingenommen. Anschließend wurden dort jüdische Kriegsveteranen angesiedelt. 133 v. Chr. kam Sardes zum Römischen Reich und wurde Hauptort eines Gerichtsbezirks der Provinz Asia. Sardes galt als Zentrum der Herstellung von Teppichen und des Färbens von empfindlichem Wollmaterial. Dazu bildeten Goldgewinnung und Handel reiche Einnahmequellen. 17 n. Chr. wurde die Stadt von einem schweren Erdbeben heimgesucht, danach jedoch wieder aufgebaut. In byzantinischer Zeit verlor Sardes zunehmend an Bedeutung.
Entlang der heutigen Hauptstraße kann man Überreste der antiken Stadt Sardes besichtigen. Südlich der Straße findet sich ein Artemistempel, der vom 4. bis 2. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde, nördlich der Straße das rekonstruierte Gymnasion (Trainingsstätte der Athleten) aus dem 3. Jahrhundert und daneben die reich mit Fußbodenmosaiken ausgestattete Synagoge, die vermutlich aus derselben Zeit stammt. An ihrer Längsseite sind noch Reste von Wohn- und Geschäftshäusern zu sehen.
Die Gemeinde in Sardes empfängt durch Johannes ein Sendschreiben, in dem Jesus ihren geistlichen Zustand bemängelt (Offenbarung 3,1–6). In den Augen von Jesus ist die christliche Gemeinschaft in Sardes zwar aktiv, doch der lebendige Glaube fehlt. Die Gemeinde wird aufgefordert aufzuwachen. Den Überwindern verspricht Jesus weiße Kleider und sein persönliches Einstehen für sie vor dem himmlischen Vater.
Synagoge von Sardes
Gymnasion
Tempel in Sardes