Seleukia Pieria war in der Antike die Hafenstadt von Antiochia am Orontes. Der Ort lag 30 Kilometer von Antiochia entfernt und schmiegte sich an einen Berghang am östlichen Mittelmeer. Heute findet sich der verlandete Hafen in der Nähe des türkischen Fischerdorfes Çevlik.
Seleukia Pieria wurde um 300 v. Chr. wie Antiochia am Orontes von Seleukos I. gegründet und gehörte ab 64 v. Chr. zum Römischen Reich. Das Hafenbecken von Seleukia wurde ursprünglich von einem Wildbach durchkreuzt, der in den warmen Monaten trocken lag, aber im Winter viel Geröll ins Hafenbecken trug. Um die Stadt und den Hafen vor den regelmäßigen, verheerenden Überschwemmungen zu schützen, ließ Kaiser Vespasian einen 1300 Meter langen, 7 Meter hohen und 6 Meter breiten Tunnel ins harte Felsgestein hauen. Der sogenannte Titus-Tunnel wurde durch Vespasians Sohn Titus um 80 n. Chr. fertiggestellt. Als der Hafen im 5. Jahrhundert zu verlanden begann, bedeutete dies den allmählichen Niedergang von Seleukia Pieria. Heute kann man dort noch den Titus-Tunnel, die alten Hafenmauern und Gräber besichtigen.
Von Seleukia brachen Paulus, Barnabas und Johannes Markus zu ihrer ersten Reise auf. Es ging mit dem Schiff nach Zypern (Apostelgeschichte 13,4).
Titus-Tunnel in Seleukia Pieria
Alte Hafenmauer