Sepphoris (hebräisch: Zippori) war eine antike Stadt, deren Reste sich etwa 8 Kilometer nördlich von Nazareth in Galiläa befinden.
Der Ort Sepphoris wurde ca. 106 v. Chr. mit Außenmauern befestigt und entwickelte sich danach im 1. Jahrhundert v. Chr. zu einer größeren Stadt. Ab 63 v. Chr. befand sich Sepphoris, wie auch ganz Galiläa, in römischer Hand. Um 55 v. Chr. berief der Prokonsul von Syrien, Aulus Gabinius, das einzige offizielle römische Konzil für Galiläa nach Sepphoris ein. Man nimmt an, dass die Stadt daraufhin ein römischer Verwaltungssitz geworden ist.
Ab 37 v. Chr. gehörte die Stadt zum Herrschaftsgebiet von König Herodes dem Großen. Nach seinem Tod im Jahr 4 v. Chr. brachen Rebellionen gegen die Römer aus. Judah Ben Hezekiah nutzte die Situation, um die Stadtbewohner zu einem Aufstand gegen die von den Römern begünstigten Söhne des Herodes zu führen. Daraufhin ließ Publius Quinctilius Varus, damals Gouverneur von Syrien, die Stadt völlig zerstören. Herodes Antipas, ein Sohn Herodes des Großen, ließ sie neu aufbauen und machte sie unter dem Namen Autokratoris bis 19 n. Chr. zum Sitz seiner Tetrarchie. Danach regierte er von der ebenfalls neu errichteten Stadt Tiberias aus. Einige Wissenschaftler nehmen an, dass die Bewohner von Sepphoris aus der Rebellion nach dem Tod Herodes des Großen gelernt haben und sich deshalb nicht am großen Judenaufstand gegen die Römer in den Jahren 66 bis 73 n. Chr. beteiligten.
Unter Antoninus Pius (138–161) wurde die Stadt in Diocäsarea umbenannt, und in byzantinischer Zeit war sie auch Bischofsresidenz. Bischof Marcellinus taucht unter den Unterzeichnern der Beschlüsse der Synode von Jerusalem (518) auf. Im 12. Jahrhundert errichteten die Kreuzfahrer die gotische St.-Annen-Kirche sowie eine Burg.
Manche Historiker vermuten, dass auch Josef, der Vater von Jesus, als Bauhandwerker beim Aufbau der Stadt Sepphoris geholfen und dort seinen Unterhalt verdient haben könnte.
Sepphoris mit Nazareth im Hintergrund