Tel Dan ist ein Naturreservat am Fuße des Hermongebirges im Norden Israels. Es umfasst den etwa 20 Meter hohen Siedlungshügel einer von der frühen kanaanitischen bis in die römische Zeit bewohnten Stadt sowie den Jordan-Quellfluss Dan.
Um 2700 v. Chr. gründeten kanaanitische Stämme an den Dan-Quellen eine Stadt mit Namen Lajisch. Zur Richterzeit wurde die Stadt vom israelitischen Stamm Dan erobert und in Dan umbenannt (Richter 18,11–31). Nach der Teilung des salomonischen Reiches erhob der israelitische König Jerobeam die Stadt Dan zur Kultstätte seines Nordreiches als Alternative zum Tempel in Jerusalem (1.Kö. 12,28-31). Die Kultstätte lag an erhöhter Stelle nördlich der Dan-Quellen und wurde bis in die hellenistische Periode genutzt. In der Römerzeit wurde die Stadt Dan verlassen. Die Besiedlung verlagerte sich nach Banyas.
Die Quellen des Dan verteilen sich auf mehrere Quellpools im Reservat. Mit einer jährlichen Schüttung von 240 Millionen Kubikmetern Wasser ist der Dan nicht nur der größte der drei Jordan-Quellflüsse, sondern das ergiebigste Quellgebiet im Nahen Osten überhaupt. Der Jordan-Quellfluss Hasbani liefert im Jahr ca. 150 und der Banyas ca. 100 Millionen Kubikmeter Wasser.
Im Naturpark befindet sich auch eine Getreidemühle. Als besonderer Fund gilt der Hohe Platz aus der Zeit des Königs Jerobeam. Das israelitische Stadttor wurde restauriert, ebenso das kanaanitische Tor mit dem möglicherweise ältesten Gewölbe, das jemals entdeckt wurde.
Kanaanitisches Tor im Tel Dan