„Die Wetteraussichten sind schlecht. Es ist wieder Schnee angesagt. Das hätte ich Anfang März nicht erwartet.
Kurz vor Thyatira beobachten wir, wie ein älteres Ehepaar mit Pferd und Wagen im Wald arbeitet. Nicht weit davon entfernt zeigt uns eine junge Frau strahlend ihre Brotlaibe, die sie im alten Steinofen vor dem Haus bäckt. In der Stadt stellt ein Mann stolz sein selbst angefertigtes Holzrad vor uns hin. Solche Räder haben wir schon oft in Gebrauch gesehen. Und dann wieder der typische Gegensatz in einem Schaufenster: ein hypermodernes Kinderbett in Form eines Autos, ausgefallene Möbel sowie Kleider nach dem neusten Trend.
„Schon wieder“, murmelt Hanspeter. Ein Polizeiauto kommt uns entgegen, um dann im Schritttempo an uns vorbeizufahren. Die Hupe ertönt.
Wir haben wirklich schon viel gesehen, aber das hier übertrifft alles Dagewesene. Der Teppich, die Wolldecke, das Kissen – alles ist weiß übersät mit abgeblätterter Farbe. „Heute verzichte ich auf die Dusche“, erklärt Annemarie, die sonst gar nicht heikel ist. „Und du?“ „Nein, danke!“ Das gibt es selten. Annemarie öffnet die Balkontür und verzieht das Gesicht: „Hier liegen …“