Die heutige Stadt Kavala liegt an der Ägäis und besitzt den wichtigsten Hafen der Provinz Ostmakedonien und Thrakien.
In griechischer und römischer Zeit hieß die Stadt Neapolis. Ihre Gründung ging im 7. Jahrhundert v. Chr. von der Insel Thassos aus. Durch Silber- und Goldgewinnung im Lekanis-Gebirge brachte es Neapolis bereits in griechischer Zeit zu Wohlstand. Damit verbunden war die frühe Einführung einer eigenen Währung, wodurch sich die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit festigte. In der byzantinischen Epoche wurde Neapolis in Christopolis (Christusstadt) umbenannt. Der heutige Name der Stadt, Kavala, leitet sich von den Pferden (italienisch „cavallo“) ab, die hier an der Via Egnatia auf dem Weg nach Philippi ausgewechselt wurden.
Das Wahrzeichen von Kavala ist die Kamares, ein zweigeschossiges römisches Aquädukt. Dieses wurde im 16. Jahrhundert durch Sultan Süleyman I. den Prächtigen rekonstruiert. Das Kastell (Zitadelle) stammt aus byzantinischer Zeit und wurde an der Stelle errichtet, an der zuvor die antike Akropolis (Burg) stand. Bei der Kirche Agiou Nikolaou befindet sich heute eine Paulus-Gedenkstätte. Oberhalb der Stadt wurde die Via Egnatia wieder hergestellt und kann begangen werden.
Im Jahr 49 betrat Paulus im heutigen Kavala zum ersten Mal europäischen Boden und gründete in Philippi die erste christliche Gemeinde in Europa.