Kappadokien, eine Landschaft in Zentralanatolien, ist bekannt für seine Höhlenarchitektur.
Kappadokien war von alters her besiedelt und lag an der berühmten Seidenstraße, die bis ins Mittelalter für den Gütertransport benutzt wurde. Kaiser Tiberius machte Kappadokien 18 n. Chr. zur römischen Provinz. Im frühen Christentum befand sich in Göreme ein Bischofssitz. Um diese Zeit begannen Mönche, das weiche Tuffgestein auszuhöhlen und darin ihre Behausungen einzurichten. Sie blieben mit ihren Räumen jedoch weitgehend an der Oberfläche. Ab dem 4. Jahrhundert verlegte sich die Bautätigkeit vermehrt in die Tiefe, da zunehmend Aggressoren von außen ins Land einfielen. Es entstanden ganze unterirdische Städte mit Lagerräumen, Wohnungen und Kirchen, in denen die Menschen Schutz fanden. Vom 9. bis 11. Jahrhundert erlebte die christliche Architektur in Kappadokien ihren Höhepunkt. Die letzten griechisch-orthodoxen Christen verließen die Region im Rahmen des großen Bevölkerungsaustausches zwischen der Türkei und Griechenland im Zeitraum von 1922 bis 1924. Die Höhlenräume werden dank ihrer angenehm gleichmäßigen Temperatur bis heute genutzt.
Kappadokien ist auch in der Bibel erwähnt. Nach der Pfingstpredigt des Petrus kehrten einige Juden als Nachfolger von Jesus von ihrer Pilgerreise nach Jerusalem nach Kappadokien zurück (Apostelgeschichte 2,9). Petrus erwähnt sie in seinem ersten Brief (1. Petrus 1,1).
Unterirdische Stadt in Kaymakli